30 Jahre Triathlon in Liechtenstein
Feier am 14.11.2015 - Das Programm
Am 6.12.1985 wurde das Triathlon Team Liechtenstein gegründet, weshalb wir heuer auf 30 Jahre Triathlon in Liechtenstein zurückblicken dürfen. Aus diesem Anlass organisiert der TriFL zusammen mit dem Triathlon Club Vaduz am Samstag, 14. November, ab 17 Uhr, Spörry Areal, Ballenlager, in Vaduz eine Jubiläums-Feier.Programm:17 Uhr Welcome Drink - Chillen in der Lounge18 Uhr Beginn offizielle Feier19 Uhr Abendessen / Buffet / Ehrung der Landesmeister 2015
Fotos von der Feier am 14.11.2015
Fotos aus den Archiven
Medienberichte
Liechtensteiner Vaterland online vom 10.1.2015 Link
FL1TV - News vom 16. November 2015 (ab 5:37min) Link
ETU Webseite - Story by Paul Groves in English Link
Hawaii Finisher 1987 Daniel Quaderer -"Bin stolz, den Ironman beendet zu haben"
"Nach meiner kaufmännischen Lehre verschlug es mich 1987 für einen englischen Sprachaufenthalt nach Australien und Hawaii. Als polysportiver Mensch war es mein Wunsch, vor meinem HWV-Studium in St. Gallen den Ironman in Hawaii zu absolvieren. So landete ich auf der Lavainsel Ende August auf Big Island in Kona bei einer Gastfamilie. Kona ist während des Jahres ein eher kleines, verschlafenes Städtchen. Aber während der Ironmanwoche läuft‘s rund. Die ganze Stadt ist im Ironmanfieber. Wer in dieser Zeit Jeans oder ein Hemd anhat, fällt als Nichtsportler auf. Vom Training her lief es recht locker ab: am liebsten fuhr ich mit dem Velo entlang des Lava-Highways auf der Originalstrecke, genoss das morgendliches Schwimmen im Meer und lief die Strecke zum Flughafen. Sicherlich ein ungewohntes Klima, was Hitze und Feuchtigkeit angeht. So ähnlich wie ein extrem schwüler Sonnentag bei uns - nur das jeden Tag und etwas mehr. Bin stolz, dass ich den Ironman beendet habe. Mein Ziel von 12 Stunden habe ich um 10 Minuten verpasst. Mit dem Schwimm- und Veloresultat bin ich zufrieden. Meine Laufleistung für den Marathon liess zu wünschen übrig."
Nicole Klingler - "Mein Ironman Sieg in Japan 2009 war sehr schön, aber in Erinnerung bleibt die Vogelgrippe"
Mein Ironmansieg in Japan war natürlich sehr schön, aber in Erinnerung ist mir v.a. die Vogelgrippe geblieben. Am Flughafen wurden alle mit Fiebermesser kontrolliert, Eröffnungsfeier und Siegerehrung wurden abgesagt, Menschenmengen durften keine zusammenkommen. Verpflegung auf der Rad und Laufstrecke musste man sich selber holen, da die Helfer sie einem nicht reichen durften. Es versteht sich von selbst, dass alle Einheimischen mit Mundschutz unterwegs waren. Als Siegerin war ich dann aber eine Heldin, wildfremde Menschen überreichten mir Geschenke, luden mich zum Essen zu sich nach Hause ein, und wollten mich zum Flughafen bringen. Dank Übersetzungscomputer ging das dann auch irgendwie, denn Englisch sprach auf dieser kleinen japanischen Insel kaum jemand"-
Marc Ruhe - "Weltmeister zu werden ist das Grösste!"
Gerne erinnere ich mich an die Vorbereitungen, bei denen jedes Detail der Lauf-, Rad- und Langlauf-Technick mindestens wöchentlich analysiert und verbessert wurde. Und auch das Material wurde in jedem Detail optimiert. Dann kam Anfang Saison der grosse Schock: Bei den ersten paar Rennen gewann Benjamin Sonntag mit einem so grossen Vorsprung, dass ich mir einen Sieg über ihn fast nicht vorstellen konnte. Nach Gesprächen mit meiner Trainerin Marianne Vlasveld und meinem Sportarzt Hubert Berchtold glaubte ich daran, dass die Form noch kommen wird. Und dann 2 Wochenenden vor der WM konnte ich meinen ersten Weltcupsieg in Spanien feiern. An der WM konnte ich dann von Anfang an vorne mitlaufen, beim Biken auf Schnee einen komfortablen Vorsprung herausholen und diesen beim Langlaufen bis ins Ziel verwalten: Weltmeister zu werden ist natürlich das Grösste!
Ewald Wolf war der erste Triathlet aus Liechtenstein: "Triathlon war 1984 total unbekannt"
Es war mein erster Triathlon 1984 in Ettlingen (De). Ich wurde gleich Zweiter im Rennen auf der mittleren Distanz, weil sich zwei bis drei Läufer vor mir verlaufen hatten bzw. falsch abgebogen sind. Es war für mich ein unvergessliches Erlebnis. Zehn Tage vorher wusste ich noch nicht, was Triathlon eigentlich ist. Ein Kollege aus der Sportschule in Stuttgart überredete mich mitzumachen. Damals war niemand spezialisiert oder reiner Triathlet. Es war noch richtig amateurhaft und Neuland für die meisten. Beim Schwimmen wurde ich zunächst ordentlich durchgereicht, aber ich hatte dank meinem Bruststyl immer eine gute Übersicht. Danach nahm ich mir genügend Zeit, um mein Rad-Zeiftahrdress zu montieren, denn nun kam meine Paradedisziplin. Ich holte mächtig auf und war wieder bei den Leuten beim Wechsel zum Laufen. Es gab damals noch kein spezielles Triathlon-Material. Ich schwamm mit einer damals üblichen, knapp geschnittenen Badehose, schwang mich auf mein normales stählernes Rennrad ohne Triathlon-Aufsatz. Zum Laufen zog ich dann eine kurze Fussballhose über. Die Männer waren weitgehend unter sich. Frauen waren nur vereinzelt am Start. Unsere Enttäuschung am darauffolgenden Montag war gross. Als mein Kollege und ich den Leuten von unseren Heldentaten erzählen wollten, konnte niemand damit etwas anfangen. Triathlon war im Freundeskreis total unbekannt und uninteressant. Das sollte sich dann aber gründlich ändern, wie wir nun alle wissen.
Philip Schädler - Mein erster Triathlon war wie ein Ritterschlag
Meinen ersten Triathlon absolvierte ich am 23. Juni 1985 in der Nähe von Konstanz am Bodensee. Auf diesen Triathlon Wettkampf kam ich als Student an der Hochschule St. Gallen. Dort hing eine Ausschreibung des 1. Uni Triathlons in Konstanz. Dort wolle ich dabei sein. Ich fand auch ein paar Begleiter, nämlich meinen Bruder Michael, Sportsfreund Daniel Quaderer und einen Studienkollegen aus Bern. Der Juni in diesem Jahr war ziemlich verregnet und als wir am Vortag in Konstanz ankamen, regnete es in Strömen. Wir hatten auch ein mulmiges Gefühl wegen der Wassertemperatur des Sees. Die ganze Nacht regnete es. Wir schliefen in einer Pension unter dem Dach und hörten die ganze Nacht den Regen auf das Dachfenster prasseln. Der Start des Triathlons war beim Wassersportgelände der Uni, mit Blick auf die Insel Mainau. Für die Naturschönheiten hatten wir aber keinen Blick. Zum Glück hörte der Regen auf. Es wurde verkündet, dass die Schwimmstrecke von 1000m auf 250m verkürzt wurde aufgrund der Wassertempertur von 13°C. Damals hatten wir keine Neoprenanzüge. Zum Glück hatte Daniel Quaderer eine Dose Melkfett mitgenommen uns so wurde das Fett reichlich über den ganzen Körper verteilt. Als der Startschuss erfolgte tauchte ich in das kalte Wasser ein und mir nahm es den Atem. Irgendwie schaffte ich die 250m in verschiedenen Schwimmtechniken. Starr vor Kälte konnte ich kaum mehr aus dem Wasser gehen. Langsam lief ich ins Wechselzelt. Dort herrschte grosse Betriebsamkeit, welche mich daran erinnerte, dass ich an einem Wettkampf teilnahm. Die Radstrecke mit 53Km und auch die Laufstrecke mit 11 Km waren sehr kupiert und anspruchsvoll. So verlangte der Wettkampf alles von mir ab. Ich war unendlich froh, das Ziel wie meine Kollegen erreicht zu haben. Ein grossartiges Gefühl überkam mich, als ob ich eine grosse Heldentat vollbracht hatte. Ich hatte einen Triathlon beendet. Es war wie ein Ritterschlag. Das gesellige Beisammensein nach dem Wettkampf trug dazu bei, dass die Strapazen des Wettkampfs schnell vergessen waren, und wir wieder Augen für die hübschen Studentinnen und leckeres Essen hatten. Schnell war auch klar, dass ein weiterer Triathlon folgen sollte. Das innere Feuer für den Triathlon war entfacht! Jahre später traf ich den Veranstalter, Hanno Meier, welcher mir anvertraute, dass die Wassertemperatur an jenem Morgen unter 13°C gelegen hatte, sie den Triathlon aber unbedingt durchführen wollten. Es war für mich die Bestätigung, dass ich an diesem Tage sehr wohl etwas Beindruckendes geleistet hatte.
Peter Geiger über das Abenteuer Trans Swiss Triathlon und wie man es ins Fernsehen schafft
Marathon, Bieler Hunderter, Swiss Alpine Davos, Verbier-Grimentz, Triesen-Malbun Duathlon – da fehlte zum Triathlon nur Schwimmen. Also einen Sommer und Winter lang vorbereiten, zusammen mit dem zu jedem Sportabenteuer bereiten Kollegen Bernhard Frommelt. Dann 1997 los, zum ultra Trans Swiss Triathlon: Schwimmen Locarno-Tenero, Rennrad Tenero-Gotthard-Sattel-Greifensee, Marathon Greifensee-Rheinfall. Als Triathlon-Erstling lieh ich einen Tauchanzug von Ägypten-Tauchlehrer René Ott aus, Bernhard kaufte einen secondhand am Walensee, ebenfalls Tauchanzug. Beide waren nicht schwarz wie üblich, sondern auffällig farbig wie Maledivenfische. Aber alles passte. Die 3,8 km bei Sonnenaufgang durch den Lago Maggiore waren wunderbar, die 5 Grad auf dem Gotthard gehörten zum Abenteuer, der Regen auf der Marathonstrecke auch. Riesenfreude des Gelingens am späten Abend beim Rheinfall! Tags darauf berichtete das Schweizer Fernsehen über den Anlass: Es zeigte am Strand von Locarno startbereit 700 schwarze Schwimmgestalten und sogleich gross herangezoomt zwei grellfarbige FL-Triathleten, „bunte Hunde“ in dunkler Meute.